Wort zum Monat

Liebe Gemeinde!

 

Wie geht es Ihnen mit dem November?

 

Ich gebe zu – er gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsmonaten. Ich mag die Zeit von Mai bis September, wenn ich zum Frühschwimmen gehen kann und am Abend noch in meinen Hochbeeten gärtnern kann. Viel Licht, viel Bewegung und immer in Aktion, das gefällt mir und ist doch im November so ganz anders.

 

Ich fahre im Dunkeln zur Arbeit und komme im Dunkeln wieder nach Hause und oft ist es grau und neblig, kalt und ungemütlich. Das kann einem ganz schön aufs Gemüt schlagen, vor allem auch, weil der November als Trauermonat gilt. Wir feiern die Totengedenktage Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag. Wir besuchen Friedhöfe und schmücken die Gräber unserer Lieben und zwangsläufig kreisen viele unserer Gedanken um das Thema Sterben und Tod. Wie wird das sein und was kommt nach dem Tod? Kommt da was? Da bin ich dann plötzlich doch wieder froh, den November mit seinen kahlen Bäumen und seiner gefühlt stillstehenden Natur zu erleben. Ich kann an ihr ablesen, was der Glaube mir verheißt. Alles sieht jetzt aus wie tot und doch weiß ich, dass im nächsten Frühjahr wieder neues Grün hervorsprießt, dass das Leben wieder neu beginnt und alles einem Kreislauf unterliegt.

 

Wenn Gott schon so an der Natur, seiner guten Schöpfung handelt, wieviel mehr dann an uns, seinen Abbildern. Und so freue ich mich jetzt doch auf den November. Endlich wieder Kerzen anzünden, warmen Tee trinken und Zeit für ein gutes Buch haben.

 

Ich grüße Sie recht herzlich

Elisabeth Heidland

Seelsorgerin am St. Bernward Krankenhaus