Basilikakonzert
Liederabend
Liederabend, Johanna Winkel (Sopran), Werner Seitzer (Klavier), Eintritt: 5,- € / 10,- € (ermäßigt)
Am Freitag, 8. September (19:30 Uhr) kommt, passend zum Fest Mariä Geburt, in der Reihe der Basilikakonzerte St. Godehard, ein besonderes Juwel der neueren Musikgeschichte zur Aufführung.
Der junge Paul Hindemith veröffentlichte den Liederzyklus „Das Marienleben“ auf Gedichte von Rainer Maria Rilke für Sopran und Klavier erstmals vor genau 100 Jahren.
Nach einem weiteren Vierteljahrhundert und grundlegender Umarbeitung entstand die endgültige Fassung, in der der Zyklus spätestens seit der Uraufführung 1948 in Hannover als ein zentrales Meisterwerk im Schaffen des berühmten Komponisten und darüber hinaus der gesamten „Klassischen Moderne“ gilt.
In Hildesheim steht zum Jubiläum dafür mit der international renommierten Sopranistin Johanna Winkel eine hochkarätige Interpretin zur Verfügung.
Hildesheims langjährigem GMD Werner Seitzer, der den Klavierpart übernimmt, fühlt sie sich seit ihren Gast-Auftritten als Protagonistin der gemeinsamen TfN-Produktionen von „Fidelio“ und „Freischütz“ künstlerisch verbunden.
Johanna Winkel gab ihr internationales Debüt als Solistin 2008 in Nantes mit Concerto Köln unter der Leitung von Peter Neumann und erarbeitete sich schnell einen hervorragenden Ruf im Oratorienfach. Jeffrey Tate, Andreas Spering, Philippe Herreweghe, Frieder Bernius, Václav Luks, Simon Halsey, die NDR Philharmonie, die Hamburger Symphoniker, das Freiburger Barockorchester, aber auch die Chöre von Rias, NDR, WDR und BR wurden aufmerksam und engagierten Johanna für ihre Konzerte.
Sie bewies sich zunächst in der historischen Aufführungspraxis barocker Musik und erweiterte ihr Repertoire stetig hin zur Romantik und Moderne.
Johanna ist seither weit gereist. Neben Konzerten in Luzern, Brüssel, Oslo, Paris und Moskau stehen Tourneen nach Kanada, Peru, Brasilien, Argentinien, Mexico, China und Israel.
In der vergangenen Saison sang sie u.a. Konzerte mit musicAeterna und Teodor Currentzis (Purcells „Indien Queen“), mit dem FBO und Gottfried von der Goltz (9. Beethoven), mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken, der Internationalen Bachakademie und Hans Christoph Rademann, dem Beethoven Orchester Bonn und Christoph Prick (Brittens „War Requiem“), dem Konzerthausorchester Berlin und Ivan Fischer, und der Akademie für Alte Musik Berlin.
Gleichzeitig ist Johanna regelmäßig auf der Opernbühne zu erleben. Nach Mimi, Donna Elvira und Micaela gestaltete sie Alcina (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth), Rosalinde (Erfurt), Agathe und Beethovens Leonore in Hildesheim.
Im April 2017 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Osterfestspielen als Gerhilde in Richard Wagners Walküre unter der Leitung von Christian Thielemann und gastierte im Herbst mit dieser Partie in Peking mit dem Hong Kong Philharmonic Orchestra unter Jaap van Zweden, und im Januar diesen Jahres an der Semperoper Dresden mit der sächsischen Staatskapelle Dresden wieder unter Thielemann.
Johanna vermag heute die Vorzüge Alter Musik, Oper und Romantik in jeglichem Repertoire anzuwenden: sie singt körperhaft und expressiv, jedoch mit präziser Stimmführung und einem geschulten Ohr für Polyphonie. Unabhängig von der jeweiligen Epoche besticht außerdem, wie schnell und sicher Johanna selbst unbekannten und modern-komplexen Notentext verinnerlicht.
Johanna ist als Solistin auf etlichen Rundfunkmitschnitten und CD Aufnahmen zu hören. Zu ihren Einspielungen gehören u.a. Spohrs Oratorium „Die letzten Dinge“ mit der Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Frieder Bernius, Schönbergs „Moses und Aron“ (Konzerte im Teatro Real Madrid und der Philharmonie Berlin mit dem SWR Sinfonieorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling), Bachs Magnificat mit dem Arion Baroque Orchestra unter Alexander Weimann, Bachs Dialogkantaten unter Christoph Spering, Mendelssohns Psalm 42 und die Hymne „Hear my Prayer“ mit dem Chor des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Howard Arman.
Zu Johannas preisgekrönten Einspielungen gehören die Gesamtaufnahme der Lutherkantaten von Johann Sebastian Bach unter der Leitung von Christoph Spering (Echo 2017) sowie die 2018 erschienene „Missa Solemnis“ von Bruckner mit dem Rias Kammerchor und der Akademie für alte Musik unter der Leitung von Łukasz Borowicz (Diapason d'or).
Werner Seitzer wurde in Ellwangen/J. (Süddtschl.) geboren.
Nach seinem Musik- und Literatur-Studium an den Hochschulen und Universitäten zu Freiburg/Br. und Wien widmete er sich in den anschließenden 45 Berufsjahren vornehmlich dem Musiktheater und der sympho- nischen Musik.
Vorausgegangene Stationen an den Theatern in Ulm, Wiesbaden und Aachen führten 1984 zur Verpflichtung als musikalischer Oberleiter ans Stadttheater Hildesheim, welches für ihn in der Folgezeit - ungeachtet regelmäßiger Dirigiergastspiele in europäischen Metropolen wie München, Warschau, Stockholm, St. Petersburg und Wien - das eindeutige Zentrum seines Einsatzes darstellte.
Als GMD und Operndirektor wirkte er dann ab 2007 ein Jahrzehnt lang wesentlich an der Konzeption und Konsolidierung des durch einen Bühnen-Zusammenschluss neu firmierten „Theaters für Niedersachsen“ mit.
Bei seiner Verabschiedung zu dessen Ehrenmitglied ernannt, kommt seine seither neugewonnene Zeit vor allem der Liebe zur Literatur zugute, zum Kunstlied, zur Kammermusik und zu jeglicher Musik, die „nicht dirigiert zu werden braucht...“
Mit Johanna Winkel, der Sängerin des „Marien-Lebens“, verbindet ihn die erfolgreiche Zusammenarbeit bei zwei Hildesheimer Opern-Produktionen: „Fidelio“ (2014) und „Freichütz“ (2017), in denen ihre außerordentlich intensive Gestaltung der weiblichen Haupt-Partien ‚Leonore‘ und ‚Agathe‘ ganz entscheidend zum Gelingen beitrug.
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- Termin
- 08.09.2023, 19:30 Uhr
- Ort
-
Basilika St. Godehard, Hildesheim
Godehardsplatz 5
31134 Hildesheim
E-Mail: basilikakonzerte(ät)st-godehard-hildesheim.de - Veranstalter
Basilikakonzerte St. Godehard
Eintritt: 10,- € / 5,- € (erm.*)
Nur Abendkasse
* Ermäßigung: Schüler:innen und Student:innen (Nachweis)